Embryologie

Der Seelenraum am Lebensanfang 

Wunder
Mit der Begegnung von Ei- und Samenzelle beginnt ein neues Wunder. Es gibt Aufnahmen in denen zu sehen ist, wie sie sich begegnen und eine wundersame Bewegung beginnt. Die Eizelle dreht sich um sich selbst und die Spermien folgen dieser Bewegung wie in einem Tanz...

Von Zellen und Vogelschwärmen
Während der embryonalen Entwicklung geht jede einzelne Zelle ihren eigenen Weg. Sie nimmt Informationen aus ihrer Umgebung auf und entwickelt, teilt, bewegt oder differenziert sich je nachdem was in ihrer Umgebung gerade geschieht. So wie in Vogelschwärmen jedes Individuum immer darauf achtet den gleichen Abstand zu seinen Nachbarn zu wahren und dadurch im Flug wie ein einziges Vogelschwarmwesen entsteht, so erschaffen die Zellen des Embryos gemeinsam von Tag zu Tag einen lebendigen Körper. 

Von Bäumen und Menschen
Dabei erfolgen sogenannte Wachstumsbewegungen. Sie erscheinen aufgrund der individuellen Wanderungen und Differenzierungen der einzelnen Zellen, die auf Impulse und Bedingungen ihrer Umgebung antworten. Bei Pflanzen sind Wachstumsbewegungen teilweise noch in ihrer Gestalt ablesbar. Das Wurzelwerk zeigt die Bodenbeschaffenheit an und die Verzweigungen der Baumkrone die Lichtbedingungen. Der menschliche Organismus wächst embryonal – geschützt im Mutterleib – wechselweise zum Zentrum nach innen und nach außen Richtung Peripherie. Diese Pendelbewegungen sind bereits bei der Verschmelzung zu beobachten, wenn in der Eizelle auf den Entwicklungsimpuls von außen durch das Spermium eine differenzierende Entwicklungsbewegung im Inneren einsetzt. 

Die Bewegungen nach innen und nach außen sind embryonal sowohl mikroskopisch auf molekularer, zellulärer und organischer Ebene als auch makroskopisch für uns sichtbar zu finden. Ein Beispiel für die Bewegung Richtung Zentrum ist die Krümmung des gesamten Embryos in der vierten Woche. Der gesamte Körper bewegt sich auf sich selbst zu. Auch die Extremitäten wachsen in Richtung Körperzentrum. Die Armknospen wachsen über dem Herzen aufeinander zu und die Beinknospen sind zur Nabelschnur gerichtet. Im zweiten Monat folgt der Wendeimpuls. Der Kopf beginnt sich herauszuheben, und in den Extremitäten setzt ein enormes Wachstum ein. Dadurch werden die Arme über den Kopf und die Beine nach unten gestreckt. Der Embryo öffnet seine Vorderseite in einer Bewegung nach außen. Die folgenden physiologischen Arm- und Beinbewegungen folgen den Wachstumsbewegungen: Anwinkeln und Ausstrecken führen Hände und Füße zwischen Zentrum und Peripherie hin und her.

Herzbewegungen
Auf organischer Ebene sind beispielsweise bei der Bildung des Herzens die Dynamik des Richtungswechsels zwischen einwärts und auswärts und die Bedeutung des Umkehrpunktes leicht zu beobachten: Zuerst fließt das Blut aus der Peripherie entlang der Kapillaren in Richtung Zentrum, wo es am Kopfpol gestaut wird und seine Bewegungsrichtung sich umkehrt. Von dort strömt es entlang der Kapillare wieder zurück in die Peripherie. Aus der Dynamik dieser Fließbewegungen entsteht an der Umkehrstelle die pulsierende Aktivität des Herzens. Die Entwicklung des kindlichen Körpers geschieht also in einem Wechselspiel von Impulsen aus der Weite zum Zentrum und vom Zentrum in die Weite. Daraus entsteht ein atmender, schwingender Raum zwischen Peripherie und Zentrum. Dieses Pulsieren ist in allen Zeitfenstern von Sekunden über Stunden bis zu Wochen und

Geburtsbewegungen
Diese Bewegung ist auch bei der Geburt zu finden. Erst rollt sich das Baby ein und nimmt den Kopf auf die Brust, um sich danach mit einer Streckbewegung aus dem Geburtskanal zu schieben.

Nach der Geburt
sind diese Zentrierungs- und Expansionsbewegungen in der Kinematik ablesbar und ich nenne sie Elemente der Urbewegung.

Referenzen und mehr dazu finden Sie in dem Artikel "Wie wogende Wellen" und  "Übereinstimmung und Neugier als Voraussetzung für Entwicklung" unter dem Menüpunkt Artikel.